Parkett verlegen: Schwimmend oder klebend? Ein Ratgeber

Parkett schwimmend oder klebend verlegen? Diese Frage stellt sich all jenen, die sich für den edlen Holzboden entschieden haben. Unter welchen Umständen sollte ich Parkett schwimmend verlegen? Wann besser klebend? Wir klären auf über Vor- und Nachteile und geben praktische Tipps zum Verlegen.

Parkett schwimmend oder klebend verlegen: Die Vor- und Nachteile

Parkett schwimmend oder fließend verlegen? Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Ob wir Parkett am besten schwimmend oder klebend verlegen, erklärt Ihnen unser praktischer Ratgeber inklusive 10 nützlicher Profitipps.

Parkettböden erfreuen sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit. Sie verleihen unseren Räumen eine natürliche Wärme, sind langlebig und wirken wahlweise top modern oder herrlich antik. Doch bevor wir uns für einen Parkettboden entscheiden, sollten wir eine wichtige Frage beantworten können. Nämlich die nach dem „wie“:  Wie verlegen wir den Parkettboden – schwimmend oder klebend?

Soviel vorweg: Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, die Entscheidung für oder gegen eine Vorgehensweise hängt oft von unseren individuellen Bedürfnissen sowie den Gegebenheiten des Raums ab.

Schwimmender Parkettboden: Entweder mit Klicksystem oder Nut und Feder

Beim schwimmenden Verlegen wird das Parkett nicht fest mit dem Unterboden verbunden, sondern die einzelnen Elemente werden durch ein Klicksystem oder durch Nut und Feder miteinander verbunden. Die gesamte Fläche „schwimmt“ also auf einer Schicht aus Dämmmaterial, die auf dem Unterboden aufliegt.

Bei der geklebten Verlegung kleben wir das Parkett direkt auf den Unterboden. Dies sorgt für eine feste Verbindung zwischen Parkett und Boden. Was einige spezifische Vorteile, aber auch Herausforderungen mit sich bringt.

Vorteile des schwimmenden Verlegens

  • Einfache und schnelle Installation: Das schwimmende Verlegen ist besonders bei Heimwerkern beliebt, da es ohne Klebstoff auskommt und relativ einfach zu bewerkstelligen ist. Mit dem richtigen Werkzeug und etwas Geschick verlegt auch der Laie seinen Boden ohne größere Probleme selbst.
  • Rückbaubarkeit: Ein großer Vorteil dieser Methode ist, dass der Boden ohne großen Aufwand wieder entfernt werden kann. Ideal für Mietwohnungen oder wenn man plant, den Boden in Zukunft zu erneuern oder zu verändern.
  • Kostenersparnis: Da wir keinen Kleber verwenden und das Verlegen deutlich schneller vonstattengeht, sind die Kosten in der Regel geringer als bei der geklebten Verlegung. Hier sprechen wir von Materialkosten als auch von Kosten für den Arbeitsaufwand, sollten externe Fachkräfte am Werk sein.

Nachteile des schwimmenden Verlegens

  • Geräuschentwicklung: Schwimmend verlegtes Parkett kann bei Belastung – wie etwa beim Gehen – zu einer höheren Geräuschentwicklung führen, da es nicht fest mit dem Unterboden verbunden ist. Eine gute Trittschalldämmung ist daher unerlässlich.
  • Bewegung des Bodens: Durch die schwimmende Verlegung kann sich das Parkett bei Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen stärker ausdehnen oder zusammenziehen, was unter Umständen zu unschönen Fugen oder Wölbungen führen kann.
  • Eingeschränkte Eignung für Fußbodenheizung: Schwimmend verlegtes Parkett ist weniger geeignet für Räume mit Fußbodenheizung, da die Dämmschicht die Wärmeübertragung beeinträchtigen kann.

Vorteile des klebenden Verlegens

  • Hohe Stabilität und Langlebigkeit: Durch die feste Verklebung ist das Parkett stabiler und widerstandsfähiger bei Belastung. Die Oberfläche bleibt langfristig eben und gleichmäßig.
  • Bessere Geräuschdämmung: Geklebtes Parkett erzeugt deutlich weniger Laufgeräusche, da keine Luftschicht zwischen Boden und Parkett liegt. In Mehrfamilienhäusern werden es Ihnen die Nachbarn danken.
  • Geeignet für Fußbodenheizungen: Da das Parkett direkt auf dem Unterboden aufliegt, kann die Wärme der Fußbodenheizung leichter und effizienter durch die Parkettdielen dringen.

Nachteile des klebenden Verlegens

  • Aufwendigere Installation: Die Verlegung von geklebtem Parkett erfordert mehr Fachwissen und ist zeitaufwendiger. Zudem ist Spezialkleber notwendig, der sowohl eine ganz genaue Dosierung als auch eine gleichmäßige Verteilung verlangt.
  • Schwieriger Rückbau: Wenn das Parkett fest mit dem Unterboden verklebt ist, gestaltet sich die Entfernung deutlich schwieriger. Kleberreste können immer mal zurückbleiben, auch der Unterboden könnte bei der Entfernung beschädigt werden.
  • Höhere Kosten: Neben dem höheren Arbeitsaufwand sind auch die Materialkosten (Kleber, Werkzeuge) bei dieser Verlegeart deutlich höher.

10 Profitipps fürs Parkett-Verlegen

Für das Verlegen von Parkett haben wir einige nützliche Praxistipps zusammengetragen. Sie sollen helfen, ein professionelles und langlebiges Ergebnis zu erzielen. Hier einige wesentliche Punkte, die Sie beachten sollten:

1. Akklimatisierung des Parketts

Tipp: Lagern Sie das Parkett mindestens 48 Stunden vor der Verlegung in dem Raum, in dem verlegt werden soll. So kann sich das Holz an Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit anpassen. Die Raumtemperatur sollte etwa 18 bis 22 Grad Celsius betragen, bei einer Luftfeuchtigkeit von 50 bis 60 Prozent.
Warum? Parkett ist ein Naturprodukt und kann sich bei Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen ausdehnen oder zusammenziehen. Die Akklimatisierung minimiert das Risiko von späteren Verformungen.

2. Untergrundvorbereitung

Tipp: Der Untergrund muss sauber, trocken, eben und tragfähig sein. Unebenheiten sollten nicht mehr als zwei bis drei Millimeter auf einen Meter betragen. Bei größeren Unebenheiten sollte der Boden vorab gespachtelt oder nivelliert werden.
Warum? Ein unebener oder instabiler Untergrund kann dazu führen, dass das Parkett später knarrt oder sich im schlimmsten Fall sogar löst.

3. Verlegerichtung

Tipp: Verlegen Sie das Parkett idealerweise in Längsrichtung zum Lichteinfall des Raumes. Bei schmalen oder langen Räumen sollte der Boden in Längsrichtung des Raumes verlegt werden.
Warum? Dies betont die natürliche Maserung des Holzes und lässt den Raum optisch größer wirken.

4. Trittschalldämmung

Tipp: Bei schwimmender Verlegung ist eine gute Trittschalldämmung unter dem Parkett unverzichtbar. Verwenden Sie hochwertige Dämmunterlagen, um den Schall zu dämpfen. Bei vielen Anbietern von Parkettböden ist die nötige Trittschalldämmung im Quadratmeterpreis enthalten.
Warum?  Eine gute Trittschalldämmung reduziert die Geräusche beim Begehen und verbessert den Wohnkomfort, besonders in mehrstöckigen Gebäuden.

5. Randabstände einhalten

Tipp: Achten Sie darauf, einen Randabstand von etwa zehn bis 15 Millimetern zu allen Wänden und festen Bauteilen einzuhalten. Diesen Abstand können Sie mit Distanzkeilen sicherstellen.
Warum? Holz dehnt sich aus und zieht sich zusammen. Der Randabstand ermöglicht es dem Parkett, sich bei Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen auszudehnen, ohne dass Sie sich über Verwerfungen ärgern müssen.

6. Verklebung bei Fußbodenheizung

Tipp: Wenn Sie Parkett auf eine Fußbodenheizung kleben, verwenden Sie einen dafür geeigneten elastischen Kleber. Achten Sie darauf, dass das Parkett für die Verlegung auf einer Fußbodenheizung freigegeben ist. Erfragen Sie das am besten gleich beim Fachhändler Ihres Vertrauens.
Warum? Eine feste Verklebung gewährleistet eine bessere Wärmeübertragung und verhindert, dass sich das Parkett durch die Erwärmung verformt.

7. Verlegung von Parkettmustern

Tipp: Legen Sie zuerst das Parkett ohne Verklebung oder Verbindung aus, um das Verlegemuster und die Farbverteilung zu überprüfen. Dielen mit verschiedenen Maserungen und Farben zu mischen schafft ein harmonisches Gesamtbild.
Warum? So vermeiden Sie störende Farbhäufungen und sorgen für ein ebenmäßiges und ästhetisches Erscheinungsbild.

8. Fachgerechte Nachbehandlung

Tipp: Nach der Verlegung sollte das Parkett, je nach Art, eventuell noch versiegelt, geölt oder gewachst werden. Wichtig: Achten Sie genau auf die Herstellerangaben. Viele Fachhändler bieten hierfür Leihgeräte an.
Warum? Die Nachbehandlung schützt das Parkett vor Schmutz, Feuchtigkeit und Abnutzung und erhält die Schönheit des Bodens langfristig.

9. Einsatz von Möbelgleitern

Tipp: Bringen Sie unter allen Möbelstücken, insbesondere Stühlen und Tischen, Filzgleiter oder spezielle Möbelgleiter an.
Warum? Möbelgleiter schützen das Parkett vor Kratzern und Druckstellen und sorgen dafür, dass der Boden auch bei täglicher Nutzung schön und schadlos bleibt.

10. Pflege nach der Verlegung

Tipp: Reinigen Sie den Parkettboden regelmäßig mit einem weichen Besen oder Staubsauger mit Parkettdüse. Verwenden Sie für die feuchte Reinigung nur speziell für Parkett geeignete Reinigungsmittel. Reinigen Sie Ihren Parkettboden am besten nur nebelfeucht.
Warum? Eine schonende Pflege verlängert die Lebensdauer des Parketts und bewahrt dessen natürlichen Glanz.

Fazit: Vier Faktoren entscheiden

Die Entscheidung, ob man Parkett schwimmend oder klebend verlegen sollte, hängt im Wesentlichen von vier Faktoren ab:

  1. … der Nutzung des Raumes,
  2. … dem Budget,
  3. … den persönlichen Vorlieben
  4. … und den technischen Gegebenheiten.

Schwimmend verlegtes Parkett punktet mit Flexibilität und einfacher Handhabung, während geklebtes Parkett durch Stabilität und Langlebigkeit überzeugt. Beide Methoden haben ihre Berechtigung – und mit der richtigen Herangehensweise wird Ihr Parkettboden über Jahre hinweg ein Highlight in Ihrem Zuhause sein.




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