Parkett gehört zu den teuersten und zugleich empfindlichsten Bodenbelägen. Während die natürliche Abnutzung durch Laufwege und UV-Strahlung eher schleichend voranschreitet, können Feuchtigkeit und mechanische Einwirkungen durch Möbel dem Holzboden übel mitspielen. Möbelgleiter aus schonendem Filz sind daher für Sitzmöbel unumgänglich und auch bei schwereren Möbelstücken anzuraten.
Dass Parkett trotz seiner empfindlichen Oberfläche so beliebt ist, liegt allerdings nicht nur an der schönen, warmen Holzoptik, sondern auch an seiner Nachhaltigkeit. Denn im Gegensatz zu synthetischen Materialien lässt sich Parkett renovieren – je nach Stärke der Laufschicht sogar mehrmals, also abschleifen und neu versiegeln. Mehrschichtparkett lässt sich meist problemlos zweimal aufbereiten, Massivholzparkett sogar um ein vielfaches häufiger.
Parkett renovieren – Fachmann oder Eigenleistung?
Ob man diese Arbeit dem Fachmann überlässt oder selbst Hand anlegt, sollte vorher jedoch gründlich abgewogen werden. Denn gutes Parkett ist nach wie vor nicht günstig, und wer sich an der Renovierung versucht, sollte zumindest etwas handwerkliches Geschick mitbringen und bereits Erfahrungen mit Schleif- und Lackierarbeiten gesammelt haben.
Auch das Einholen von Informationen aus verschiedenen Quellen ist hilfreich. Hier bieten sich neben schriftlichen und Video-Anleitungen im Netz auch Fachliteratur oder das Nachfragen im Bekanntenkreis an. Denn ist der teure Boden erst einmal entstellt, wird nicht selten der Gang zum Fachmann fällig – der dann umso teurer ausfällt und die Gesamtkosten des Projekts in die Höhe schießen lässt. Irreparable Schäden entstehen jedoch zum Glück nur selten.
Arbeitsmittel und Vorarbeiten
Wer sich für das Parkett renovieren in Eigenregie entschieden hat, wird an schwerem Gerät nicht vorbeikommen. Spezielle Schleifmaschinen für Parkettböden in verschiedenen Ausführungen können in vielen Baumärkten gegen Gebühr ausgeliehen werden. Gerade für unzugängliche Stellen sollte unter Umständen eine zweite Maschine mit eingeplant werden.
Sind alle Arbeitsmittel vorhanden, wird der Raum zuerst komplett ausgeräumt. Eine gute Gelegenheit, um schwere Möbel mit neuen Filzgleitern für den frisch renovierten Parkettboden auszustatten. Auch Bilder und Gardinen sollten der enormen Staubbelastung, die beim Schleifen entsteht, nicht ausgesetzt werden. Außerdem müssen Sockelleisten entfernt, herausstehende Nägel im Parkett mit einem Dorn eingeschlagen, und der Boden im Anschluss noch einmal gründlich gereinigt werden.
Schleifen, versiegeln und erhalten
Das Schleifen an sich erfolgt dann in drei Schritten: Grober Vorschliff, mehrere Zwischenschliffe, und der abschließende Feinschliff. Dies ist der schwierigste Teil, da neben den richtigen Schleifpapier-Körnungen (meist 36, 60, 100) insbesondere die richtige Technik (immer in Bewegung sein, Schleifteller vor dem An- und Ausschalten immer anheben) und die richtige Schleifrichtung (je nach Parkettart und Schleifgang unterschiedlich) entscheidend sind. Nach dem Zwischenschliff sollten zudem noch Risse und Fugen ausgebessert werden.
Bei der Oberflächenbehandlung entscheiden letztlich persönliche Anforderungen und Vorlieben über eine Neuversiegelung mit Lack, Öl oder Wachs. Wichtig ist hierbei, dass die Behandlung nicht bei starker Sonneneinstrahlung erfolgen darf. Bei einer Versiegelung mit Lack sind zudem eine Grundierung und ein erneuter Zwischenschliff erforderlich. Zu den verschiedenen Versiegelungsarten finden sich im Netz viele Informationen, und auch kompetentes Baumarkt-Personal kann hier Entscheidungshilfe leisten. Erstrahlt der Parkettboden anschließend in neuem Glanz, wird sich – eingedenk der Eigenleistung – der sorgsame Umgang damit ganz von allein einstellen.
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