Möbelklassiker Panton Chair – wie Pop Art die Möbelwelt erreichte

Ikone der Pop Art, Meilenstein des Möbeldesigns, konstruktive Meisterleistung: der zwischen 1956 und 1967 entstandene Panton Chair des dänischen Designers Verner Panton ist in mehrfacher Hinsicht ein Stuhl der Superlative. Dabei wäre er beinahe niemals zur Serienreife gelangt.

Ein Besuch, der das Möbeldesign veränderte

Nur einem Zufall ist es zu verdanken, dass der Panton Chair den Kultstatus erlangen konnte, den er heute innehat. Zu Besuch bei Verner Panton stieß Rolf Fehlbaum, Gründersohn des Möbelherstellers Vitra, auf ein frühes Modell des Panton Chair. Mehrere Hersteller hatten zu diesem Zeitpunkt die Produktion bereits abgelehnt. Das Konzept sei unmöglich umzusetzen. Fehlbaum willigte ein – und sollte Jahre brauchen, um einen belastbaren Prototypen zu entwickeln.

Die Idee zu einem Freischwinger aus einem einzigen, durchgängig geformten Werkstück hatte Verner Panton bereits Jahre zuvor, seit etwa 1956 verfolgt. Versuchen mit geschwungenem Sperrholz fehlte es jedoch an Plastizität. Panton schwebte daher ein Modell aus Kunststoff vor, von dessen Materialeigenschaften und dreidimensionaler Formbarkeit er begeistert war. So entstand Ende der 1950er Jahre ein erstes, nicht belastbares Modell aus Polystyrol – das bis zu jenem folgenreichen Besuch ein Modell bleiben sollte.

Kultobjekt und konstruktive Herausforderung

Panton ChairVerner Panton siedelte danach in die Schweiz über und trieb zusammen mit Vitra die Entwicklung des Panton Chair voran. Vier Jahre, von 1963 bis 1967, wurden unzählige Entwürfe angefertigt, abgeändert und verworfen, um schließlich anhand zehn verschiedener Prototypen zum ursprünglichen Panton Chair zu gelangen. Als er 1967 in einer Vorserie auf den Markt kam, war der Panton Chair der erste, aus einem Stück geformte Vollkunststoffstuhl in Freischwinger-Bauweise. Bis heute ist er der Bekannteste geblieben.

Für Vitra avancierte der Stuhl zum Verkaufsschlager. Verner Panton erreichte damit Kultstatus, weil er als einer der ersten die Ansätze der Pop Art in Form und Farbe auch auf Möbel übertrug. Der Panton Chair steht heute stellvertretend für die Handschrift des Möbeldesigners Panton, dessen Möbel häufig eher Skulpturen als Alltagsgegenständen gleichen. Auch an der Vorliebe für Kunststoff hielt Panton in seinem weiteren Wirken fest.

Weiterentwicklung und vorläufiges Ende des Panton Chair

Im Laufe der Jahre wurde der Panton Chair kontinuierlich weiterentwickelt, denn das erste Modell aus fiberglasverstärktem Polyester war für die Massenproduktion zu teuer und aufwendig. Bereits ein Jahr später schwenkte man daher auf einen neuen PU-Hartschaum um, der jedoch wie der Vorgänger aufwendig nachbearbeitet werden musste. Nach 1971 ging erstmals eine nicht lackierte Version aus bereits eingefärbtem Thermoplast in Serie – die beinahe das Ende des Panton Chair bedeutet hätte.

Das Material stellte sich im Nachhinein als wenig alterungs- und witterungsbeständig heraus und bedrohte damit das Ansehen des Möbelherstellers. 1979 wurde die Produktion daher eingestellt, einige Jahre später die Version aus lackiertem PU-Schaum neu aufgelegt. Erst 1999 konnte ein Modell realisiert werden, das der Intention des Designers entsprach: aus durchgefärbtem, matt glänzendem Polypropylen. Heute sind neben dieser Version auch ein Classic-Modell aus PU-Schaum sowie eine verkleinerte Version für Kinder erhältlich.

Designgeschichte und Sinnbild aus einem Guss

Der Panton Chair ist damit nicht nur ein Klassiker der Möbelgeschichte, sondern auch ein eindrucksvolles Beispiel, wie beharrlicher Glauben und Pioniergeist über vierzig Jahre nach der ursprünglichen Idee schließlich zum Erfolg führen können. Verner Panton war an sämtlichen Weiterentwicklungen beteiligt. Er starb kurz vor der Präsentation der finalen Version im Jahr 1999.




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