Schöne Dinge tritt man nicht mit Füßen? Gilt leider nicht für Fußböden. Umso wichtiger sind passende Schutzmaßnahmen und die richtige Bodenreinigung. Doch bei der Reinigung kann man viel falsch machen. Was für Fliesen gut ist, kann Naturstein zerstören. Holz hat wieder andere Ansprüche. Welche Grundregeln Sie im Umgang mit Parkett, Linoleum oder Marmor beachten sollten, zeigt dieser kurze Überblick.
Schützen, putzen, pflegen – so funktioniert’s
Ein gepflegter Boden fängt an der Haustür an. Hier, wo grober Schmutz, Fremdkörper und Feuchtigkeit in die Wohnung gelangen, lassen sich mit Schmutzfangmatten und Schuhabstreifern bereits die größten Gefahrenquellen ausschalten. Noch besser ist es, wenn Straßenschuhe direkt ins Schuhregal wandern und durch Filzpantoffeln ersetzt werden.
Innerhalb der Wohnung sind es dann die Möbel, von denen die größte Gefahr für den Boden ausgeht. Hochwertige Möbelgleiter, insbesondere Stuhlgleiter leisten jedoch wirkungsvoll Abhilfe und schonen Boden und Ohren. Wenn dann noch umgeschüttete Flüssigkeiten direkt weggewischt werden und Flecken gar nicht erst eintrocknen können, ist das bereits die halbe Miete. Dennoch wird der Boden natürlich schmutzig und verlangt trotz Fegen oder Saugen einmal in der Woche zusätzlich nach einer feuchten Bodenreinigung.
Wasser auf Holzböden: weniger ist mehr
An dieser Stelle gehen die Bedürfnisse der Böden stark auseinander. Denn gerade bei Holzböden darf eine Feuchtreinigung keinesfalls triefend nass erfolgen, sondern lediglich „nebelfeucht“. Der Wischer sollte also so gut ausgewrungen sein, dass der Wasserfilm nach fünf Minuten wieder getrocknet ist. Bei regelmäßiger Bodenreinigung reicht hierfür klares, lauwarmes Wasser, das immer gewechselt werden sollte, bevor es sichtbar schmutzig wird.
Wenn klares Wasser nicht genügt, tut es in der Regel schon ein Spritzer Neutralseife im Wischwasser. Darüber hinaus sind im Fachhandel spezielle Reinigungs- und Pflegemittel für jegliche Holzböden erhältlich – ob nun Parkett, Laminat oder Landhausdielen. Beachten Sie stets die Herstellerangaben und geben den Reiniger nie direkt auf den Boden. Scharfe Reiniger oder Scheuermittel dürfen generell nicht verwendet werden, ebenso wie Dampfreiniger oder Scheuerschwämme. Alle zwei Monate sollte dann eine zusätzliche Behandlung mit geeigneten Pflegemitteln erfolgen.
Vinyl und Linoleum: Robust und pflegeleicht
Etwas pflegeleichter als Holzböden sind bereits flexible Bodenbeläge wie PVC, Vinyl oder Linoleum. Je nachdem, ob die Oberfläche geschlossen ist oder nicht, darf hier gern auch mehr Wischwasser verwendet werden. Bei der Wahl der Reiniger reicht die Auswahl von Neutralseife über milde Universalreiniger, Hausmittel wie Essig oder Zitronensäure, bis hin zu Spezialreinigern aus dem Fachhandel.
Gerade Linoleum ist für seine Unempfindlichkeit gegenüber Chemikalien bekannt, sofern diese nicht stark alkalisch, also eher ph-neutral sind. Bleich- und Scheuermittel sind auf Vinyl, PVC oder Linoleum dagegen tabu. Auch flexible Böden sollten alle paar Monate mit geeigneten Pflegmitteln behandelt oder zusätzlich mit Bohnerwachs geschützt werden. Im Gegensatz zu Holzböden, die nach Filzgleitern verlangen, kommen hier in der Regel Möbelgleiter aus Kunststoff oder PTFE zum Einsatz.
Fliesen nicht mit Naturstein verwechseln
Als besonders robust und damit einfach in der Bodenreinigung erweisen sich Fliesen. Sie sind für starke Beanspruchung und Hygiene ausgelegt und können daher auch triefend nass oder mittels eines Dampfreinigers gereinigt werden. Als Putzmittel leisten besonders Reiniger auf Essigbasis gute Dienste, da sie gegen Kalk und Fett gleichermaßen wirksam sind. Wer lieber auf Hausmittel vertraut, kann auch Essig oder Zitronensäure ins Wischwasser geben; die Fugen lassen sich mit Backpulver und Zitronensaft gut reinigen.
Vorsicht jedoch bei Natursteinen wie Marmor: Sie sind keineswegs so unempfindlich wie Fliesen aus Feinsteinzeug. Im Gegenteil: Gerade Säuren greifen Marmor an und können dauerhafte Flecken, matte Stellen oder Grauschleier hinterlassen. Auch die Tenside in Seifen wirken sich nachteilig aus, da sie sich festsetzen, Schmutz anziehen und den Stein austrocken. Verwenden Sie daher nur klares Wasser oder für Naturstein zugelassene Reiniger und führen regelmäßig eine Imprägnierung durch.
Neue Reiniger vorher testen
Generell gilt: Kein Boden ist wie der andere. Die hier genannten Tipps können daher nur eine grobe Orientierung geben. Verlässliche Angaben zur Pflege Ihres Bodens kann nur der Hersteller liefern. Wenn Sie sich bei Reinigern nicht sicher sind, testen Sie diese zuvor an verdeckter Stelle und beachten Sie genau die Herstellerangaben. So können Sie nichts falsch machen und durch eine regelmäßige Bodereinigung, Pflege, sowie den Einsatz von Filzgleitern Ihrem Boden zu dauerhaftem Glanz verhelfen.
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