Anhydritestrich, Calciumsulfatestrich oder einfach Gipsestrich: Diese drei Bezeichnungen stehen für ein und dasselbe, nämlich die Lösung für alle, die den geeigneten Untergrund für Fußbodenbeläge in Trockenbereichen suchen. Hier lesen Sie alles, was Sie wissen müssen über diese spezielle Estrich-Art.
Anhydritestrich: die erste Wahl für Trockenbereiche
Estrich bildet die oberste Schicht unter jedem Bodenbelag, ob Parkett, Laminat, Holzdielen oder Fliesen. Wir beginnen mit dem tragenden Boden (sprich das Mauerwerk), darüber legen wir eine Dämmschicht (möglicherweise mit Heizrohren für eine Fußbodenheizung). Eventuell tragen wir noch eine Trennschicht auf (auf der der Estrich dann „schwimmt“), dann den Estrich selbst und schließlich den Bodenbelag: Fertig ist der Komplett-Aufbau eines Untergrunds.
Dem Anhydritestrich kommt dabei eine wichtige Aufgabe zu: Er verteilt letztendlich die Last, die auf einen Boden einwirkt; er dient als Stoßdämpfer für allen Druck. Das macht diese spezielle Estrich-Art zur ersten Wahl für alle Trockenbereiche eines Gebäudes.
Anhydritestrich und Fußbodenheizungen: eine ausgeglichene Partnerschaft
Der Anhydritestrich bietet gleich mehrere Vorteile: Durch seine weiche, geschmeidige Beschaffenheit ist er Ausgleichs- und Füllstoff in einem.
Er verteilt, wie oben erwähnt, den punktuellen Druck auf Fußbodenheizungen, deren Rohre bei Trockenböden großflächig in der Dämmschicht unter dem Estrich verlegt sind. Zudem sorgt er dafür, dass Wärme- und Schalldämmungen ungehindert im gesamten Raum arbeiten.
Der dichte Anschluss an die Heizrohre und die gute Wärmeleitfähigkeit des Anhydritestrichs garantieren gleichmäßige Wärme durch die Fußbodenheizung. Einfach ausgedrückt: Nie wieder kalte Füße, auch nicht im letzten Winkel Ihres Zimmers.
Anhydritestrich 2.0: Wenn Parkett und Co. überflüssig werden
Eine weitere Besonderheit ist der Anhydritfließestrich: Diese Weiterentwicklung des Anhydritestrichs kann ein Bodenbelag für sich sein – extravagant oder rein funktional. Allein: Bedingung ist, dass KEINE Fußbodenheizung verbaut ist. Weil flüssig, nivelliert er Unebenheiten in den Schichten, die unter ihm liegen, schon beim Vergießen vollständig.
Anhydritestrich bindet 40 Prozent Wasser
Kleine Chemiekunde zum Schluss: Anhydritestrich besteht im Wesentlichen aus einem Bindemittel, Gesteinskörnung und Wasser. Dadurch, dass er vollständig hydratisiert, bindet der Estrich beim Aushärten etwa 40 Prozent Wasser. Das macht ihn so elastisch, deshalb auch der Name „Gipsestrich“. Dafür aber darf er keiner dauerhaften Feuchte ausgesetzt werden, weil er sonst aufquillt. Entscheiden Sie sich für Anhydritestrich, können Sie ihn zwei Tage nach dem Einbau begehen und frühestens nach fünf Tagen belasten.
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