Bambusparkett liegt voll im Trend. Wir zeigen Ihnen, welche Eigenschaften der Bodenbelag hat und worauf Sie achten sollten.
Von der Pflanze zum Parkett
Wer ein Bild von Bambus vor Augen hat, der weiß, dass es sich bei Bambus keineswegs um Holz handelt. Vielmehr ist Bambus eine Grasart, genau genommen gehört er zur Familie der Süßgräser. Viele mögen sich nun fragen, wie aus Gras Parkett wird. Schauen wir uns also die Herstellung von Bambusparkett genauer an.
Die ausgewachsenen Bambusrohre werden in Stück, so genannte Lamellen, gepalten. Diese Lamellen werden dann geschält, gekocht und getrocknet. Zum Schluss werden sie unter hohem Druck entweder horizontal oder vertikal zusammengeleimt und auf die gewünschte Größe zugeschnitten. Die Oberfläche kann unbehandelt bleiben oder versiegelt werden. Das Farbspektrum reicht dabei von Hellgelb bis Karamell.
Vorteile von Bambusparkett
Punkten kann Bambusparkett vor allem in punkto Nachhaltigkeit. Bambus wächst extrem schnell nach. So können die hohlen Pflanzenstängel in einer Rekordzeit von vier bis sechs Wochen ihre volle Wuchshöhe von bis zu 30 Metern erreichen. Die Stängel beginnen dann zu verholzen. Dieser Prozess dauert insgesamt nur fünf Jahre. Zum Vergleich: Harthölzer erreichen diesen Grad erst nach etwa 50 Jahren.
Außerdem wird bei der Ernte nicht die komplette Pflanze vernichtet. Der Bauer entfernt lediglich einen Trieb, der innerhalb einiger Jahre nachwächst. Ein weiterer Pluspunkt: Bambus bindet vier Mal mehr Kohlendioxid aus der Luft als die meisten europäischen Baumarten.
Widerstandsfähig und wohngesund
Kommen wir nun zu den Eigenschaften des fertigen Parketts. Da beim Anbau der widerstandsfähigen Pflanzen in der Regel auf Düngemittel und Pestizide verzichtet wird, ist Bambusparkett sehr wohngesund und dünstet keine Schadstoffe aus. Parkett aus Bambus ist zudem sehr hart und hält Belastungen daher gut stand.
Anders als viele Parkettarten aus heimischen Hölzern ist Bambusparkett unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Wasser und Dampf können dem Belag nichts anhaben. Das macht Bambusparkett zum idealen Bodenbelag für Küche und Bad.
Nachteile von Bambusparkett
Im Gegenzug ist Bambus allerdings kein Freund von Trockenheit, was uns unweigerlich zu den Nachteilen eines Bambusparketts bringt. Bambus benötigt eine bestimmte Luftfeuchtigkeit, idealerweise sollte diese nie unter 50 Prozent betragen. Bei zu hohen Temperaturen oder anhaltender Trockenheit können sich im Bambusparkett Fugen und Risse bilden. Als Richtwert für die maximale Raumtemperatur gilt 20 Grad. Für die meisten Wohnzimmer dürfte Bambus wohl eher nicht in Frage kommen. Auch von einer Kombination aus Bambusparkett und Fußbodenheizung ist abzuraten.
Außerdem kann es passieren, dass ein Bambusboden quietscht. Schuld daran sind zu hohe Raumtemperaturen. Ist Bambusparkett dauerhaft zu hohen Temperaturen ausgesetzt, arbeitet der Boden sehr stark.
Zum Schluss noch die alles entscheidende Frage: Wieviel kostet Bambusparkett? Die Preisspanne von Bambusparkett liegt zwischen 20 und 100 Euro pro Quadratmeter – wobei nach oben hin natürlich immer Spielraum ist. Wer sich für sich für ein Massivparkett entscheidet, muss tiefer in die Tasche greifen als bei einem Mehrschichtparkett.
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