Kohle, Strom, oder doch lieber Gas? Immer mehr Deutsche entscheiden sich für Letzteres und suchen nach dem für sie passenden Gasgrill. Doch die Auswahl ist groß und die Liste der Kriterien lang. Wir bringen etwas Licht ins Dickicht aus Brennern, Rosten oder Grillzonen, und zeigen, worauf Sie beim Kauf achten müssen.
Grillmethoden: Alles eine Frage des Geschmacks
Am Anfang steht die alles entscheidende Frage: Was für einer soll es denn sein? Während Traditionalisten weiterhin auf den Holzkohlegrill schwören, auf richtiges Feuer und echte Raucharomen, sind Gas- und Elektrogrills weiter auf dem Vormarsch.
Die Gründe dafür sind vielfältig. So lassen sich Gasgrills schneller zünden und einfacher regulieren, der Elektrogrill ist dagegen sauber, ungefährlich und unabhängig von Brennstoff – er benötigt lediglich eine Steckdose. Auch Platzmangel und die Geruchsbelästigung der Nachbarn spielen häufig eine Rolle.
Gasgrill: Vom Billigheimer bis zum Profi-Grill
Besonders der Gasgrill findet in Deutschland immer mehr Anhänger. Wer hier den perfekten Grill für kleines Geld sucht, wird jedoch schnell enttäuscht. Für die hierzulande gängigste Form der Gas-Grillstation wandern schnell mehrere Hundert Euro über den Thresen, im Profi-Bereich sogar einige Tausend.
Da stellt sich bald die Frage nach Kompromissen. Bei den Markenherstellern heißt das: Kleinere Grillfläche, weniger Ausstattung, geringere Leistung. Wer dagegen auf Billigheimer ausweicht, die mit vielen Features glänzen, wird zwangsläufig Qualitätseinbußen hinnehmen müssen. Die goldene Mitte muss letztendlich jeder für sich selbst bestimmen.
Die Leistung muss beim Gasgrill stimmen
So wirkt ein riesiger Grill mit sechs Brennern zwar beeindruckend, wird bei einer vierköpfigen Familie aber selten an seine Grenzen kommen. Für die meisten Haushalte tun es auch zwei bis vier Flammen. Wer jedoch häufiger indirekt grillen, also schonend garen wie im Backofen möchte, wird erst ab drei Brennern richtig Spaß daran haben. So kann die mittlere Flamme ausgestellt werden, und der Umluft-Effekt tritt von beiden Seiten gleichmäßig ein.
Wichtiger als die Zahl der Brenner ist dagegen deren Leistung. Denn für ein Steak mit sichtbarem Branding sollte der Grill auf über 300 Grad aufheizen können. Die Leistung der Brenner wird in KW/H gemessen. Hier lohnt sich ein Vergleich unter den Herstellern und Modellen.
Damit ein Grill überhaupt auf diese Hitze kommt, muss er bei geschlossenem Deckel vorgeheizt werden – weshalb auch eine Reihe weiterer Faktoren die Leistung beeinflussen: die Größe des Garraums im Vergleich zur Brennerleistung, die Isolierung des Deckels, und die Wärmespeicherung am Rost. Material/-stärke und Verarbeitung sind hier bestimmende Faktoren. Behalten Sie diese Punkte daher im Auge und lassen Sie sich am besten im Fachgeschäft umfassend beraten. Fragen Sie auch nach Erfahrungen mit Rostanfälligkeit bei den einzelnen Modellen.
Ausstattung: Prioritäten richtig setzen
Was hingegen die Ausstattung betrifft, ist bei begrenztem Budget weniger oft mehr, damit die Features nicht auf Kosten der Grundfunktionen gehen. Ob extra heiße Steak-Zonen, Spieß-Aufhängungen und zusätzliche Heckbrenner, Seitenbrenner zum Zubereiten und Warmhalten von Beilagen, oder Vorrichtungen für Pizzastein, Wok und Dutch Oven: Überlegen Sie genau, was Sie wirklich benötigen.
Wichtiger sind daher ein zusätzlicher Ablagerost für fertiges oder empfindliches Grillgut, sowie einklappbare Seitentische für beengte Platzverhältnisse. Auch eine wetterfeste Abdeckhaube sollten Sie im Budget mit einplanen, je nach Lieferumfang auch einen Druckminderer für die Gasflasche.
Pimp my Grill: Tipps fürs Grill-Tuning
Zu guter Letzt schauen Sie dem Grill genau auf die Füße. Denn oft ist der Stellplatz ein anderer als der Grillplatz. Bei grobem Pflaster oder Wiesen sollten Sie daher großen Rädern den Vorzug geben und generell auf die Verarbeitung achten. Was nützen Möbelgleiter unter den Gartenmöbeln, wenn der Grill am Ende die Fliesen zerkratzt? Unter Umständen lassen sich die Rollen auch gegen schonende Bürostuhlrollen tauschen.
Gleiches gilt für den Geräuschpegel. Denn Möbelgleiter für den Außenbereich können nicht nur Gartenmöbel beruhigen. Daher unser Tipp: Mit selbstklebende Elastikpuffer bringen Sie auch klappernde Grilltüren oder Seitentische zum Schweigen und können diese zudem gegen Anecken absichern. So wird die nächste Grill-Session in jeder Hinsicht zum sicheren Vergnügen.
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