Die Tage werden kürzer, die Abende kälter, und der Grill staubt langsam ein. Jetzt ist es an der Zeit, die Gartenmöbel winterfest zu machen. Vor dem Einlagern stehen hierbei die gründliche Reinigung und Pflege an, aber auch die Wahl des richtigen Lagerortes. Denn je nach Material haben Gartenmöbel grundverschiedene Ansprüche, wie sie in den Winterschlaf geschickt werden möchten.
Material entscheidet über den Stellplatz
Damit die Terrassengarnitur auch im nächsten Jahr noch Freude bereitet und bei den ersten Sonnenstrahlen direkt einsatzbereit ist, sollte sie in der Regel nicht ungeschützt überwintern. Wie weit dieser Schutz gehen muss, hängt dabei stark vom Material der Garnitur, aber auch dessen Qualität und Zustand ab. Holzstühle brauchen meist mehr Zuwendung, während synthetische Materialien wie Polyrattan deutlich weniger anspruchsvoll sind. Generell lassen sich die Vorbereitungen jedoch in drei Schritte gliedern:
1. Putzen
2. Pflegen
3. Schützen
Während mit dem Putzen verhindert wird, dass sich Schmutz über die Dauer der Einlagerung festsetzt, bereitet die Pflege das Material auf die erschwerten Temperaturbedingungen vor. Das Einlagern, ob nun unter einer Plane oder im Keller, ist jedoch der wichtigste Teil, um die Möbel vor Frost, Nässe und UV-Strahlung zu schützen. Denn gerade empfindliches Holz kann durch Minustemperaturen ebenso Schaden nehmen wie durch trockene Wärme im Heizkeller oder Schwitzwasser unter Planen.
Holzmöbel: Schön, aber empfindlich
Entscheidend für den Lagerort von Holzmöbeln ist die Holzart: Weiche, schnell wachsende Hölzer aus heimischen Wäldern sollten generell vor Frost geschützt und untergestellt werden. Das gilt auch für Flechtwerk aus Rattan oder Peddigrohr. Andernfalls können Risse im Holz entstehen und sich darin Schmutz, Schimmel oder Schädlinge ansiedeln. Dicht gewachsene, stark ölhaltige Harthölzer wie Teak, Robinie oder Eukalyptus sind dagegen deutlich widerstandsfähiger. Sie können sogar draußen überwintern, sofern sie mit einer atmungsaktiven Abdeckplane geschützt werden.
Zur vorherigen Reinigung reichen meist klares Wasser und eine harte Wurzelbürste, um Verschmutzungen oder Moos zu lösen. Je nach Oberflächenbehandlung und anschließender Pflege kann auch ein leichter Anschliff mit geringer Körnung die Farben auffrischen und Grauschleier entfernen. Zur Pflege bieten sich Öle, Wachse oder spezielle Holzpflegeprodukte ebenso an wie eine frische Lasur.
Kunststoff: Auf die Qualität kommt es an
Deutlich weniger Aufwand als Holz bereiten Gartenmöbel aus Kunststoff. Zur Reinigung reichen meist ein Schwamm und etwas Seifenlauge, hartnäckige Verschmutzungen können auch mit Kunststoffreinigern oder einem Putzstein entfernt werden. Als Pflegemittel dienen Silikonspray oder Produkte auf Wachsbasis, die gleichzeitig die Farben auffrischen. Reinigungs- und Pflegeprodukte sollten jedoch immer vorher an verdeckter Stelle auf Verträglichkeit getestet werden.
Dass Kunststoffmöbel generell im Freien überwintern können, ist allerdings ein Trugschluss. Denn bei Minustemperaturen können auch in Kunststoff feine Risse entstehen, die zwar nicht das Material ermüden, in denen sich aber dauerhaft Schmutz ansammelt. Gerade bei weißen Möbeln kann sich das unschön bemerkbar machen. Ob Kunststoffmöbel draußen oder drinnen überwintern sollten, ist also meist eine Frage der Materialqualität.
Generell unempfindlich gegen Kälte sind hingegen flexible Kunststoffe wie das bei Gartenmöbeln beliebte Polyrattan, welches aber ebenfalls mit einer Abdeckplane gegen Schmutz, Nässe und UV-Licht geschützt werden sollte.
Metall: Rostschutz an erster Stelle
Bei Gartenmöbeln aus Metall ist für das Winterquartier in erster Linie ausschlaggebend, ob es sich um rostunempfindliche Metalle handelt oder nicht. Aluminium oder Edelstahl können bedenkenlos draußen überwintern.
Bei Gusseisen und rostenden Legierungen entscheidet dagegen die Oberflächenbehandlung. Ist die Lackierung unversehrt, erhalten sie grünes Licht. Bei Fehlstellen oder abgeplatztem Lack muss ausgebessert oder komplett neu lackiert werden. Andernfalls sollten die Gartenmöbel besser drinnen überwintern.
Bei der Reinigung und Pflege sind Möbel aus Metall in der Regel anspruchslos. Eine sanfte Politur kann jedoch auch hier die ursprünglichen Farben wieder schön zum Vorschein bringen. Wie bei anderen Möbeln auch sollte das Abdecken mit einer Plane nur im trockenen Zustand erfolgen und unten möglichst ein Spalt zur Belüftung gelassen werden.
Abschließende Tipps
Polsterauflagen gehören natürlich ebenso ins Warme wie Textilbespannungen. Um Druckstellen vorzubeugen, sollten Polster immer locker gestapelt werden. Vor nassen Füßen und damit Rost und Schimmel an den Stuhlbeinen schützen dagegen Stuhlstopfen, Kappen aus Kunststoff oder Möbelerhöhungen, die in großer Auswahl in unserem Filzgleiter-Shop erhältlich sind. Wenn all diese Ratschläge beherzigt werden, steht dem spontanen Angrillen bei den ersten Sonnenstrahlen im nächsten Jahr garantiert nichts mehr im Wege.
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